Meine Fresse, was soll denn da noch kommen ? Die Rede ist natürlich von Wulff und den immer wieder neuen ‘spektakulären’ Enthüllungen.
Ich stehe sicher nicht im Verdacht eine glühender Verehrer von Christian Wulff zu sein, was da allerdings derzeit passiert ist nur noch peinlich für die Presse und für das ganze Land.
Liebe Leute, dass ist alles Scheiße was da kommt. Naja da hat er sich von ein paar gestopften Kumpels Geld gepumpt. Na und? Dass er einen Kedit gebraucht hat, spricht ja sogar noch für ihn, nicht auszudenken er hätte sich Gelder aus schwarzen Kassen in merkwürdigen Briefumschlägen zustecken lassen.
Ja und dann hat er einen Zinssatz bekommen, der günstiger ist als es für Ottonormalvebraucher geworden wäre. Ja und jetzt? Macht man einen kleinen Ausflug in die Finanzwirtschaft wird recht schnell einleuchten, dass Zinsen eine Gebühr für das Verleihen von Geld ist. Die Höhe dieses Zinssatzes bemisst sich auch am Risiko nach dem es zu einem Kreditausfall kommen wird. Wo ist das Risiko größer, dass ein Kredit nicht mehr bedient wird – beim Bundespräsidenten oder bei irgend einem dahergelaufenen Otto-Normal-Nappel? Richtig, und deshalb ist es fast schon folgerichtig, dass ein Präsident weniger Zinsen zahlt. Sich darüber zu beklagen, kann nur bedeuten, dass man hier eine Neiddebatte führt.
Ich verfolge das gar nicht mehr im Detail mit, welche ‘investigativen’ Sensationen da noch so kommen, eines war mir noch im Hinterkopf: Ein Upgrade eines Fkuges der Familie Wulff. Ja Herrschaften, wäre ich Geschäftsführer einer Fluggesellschaft und es würde die Präsidentenfamilie aufkreuzen, dann würde ich von meinem Mitarbeitern auch erwarten, dass man hier versucht den bestmöglichen Platz zu reservieren. In jedem Restaurant würde man schließlich auch erwarten, dass ein Promi stehts den besten Tisch bekommt.
Ach ja nochwas …. irgendeine Journallie hat wohl recherchiert, dass Frau Wulff von namhaften Modehäusern kostenfrei Garderobe zur Verfügung gestellt bekommt. Ja Gott sei Dank muss man doch dazu sagen. Wir sollten doch froh darüber sein, dass die first Lady adrett gekleidet im Auslnd aufkreuzt. Gut mag sein, dass Claudia Roth hier moralisch besser da steht, weil sie sowas nicht macht. Allerdings sieht sie dafür oftmals aus als hätte man sie aus irgendeinem Container gezogen.
Ich weiß ja nicht was da noch so alles kommt, vermutlich wirds nur noch lächerlicher. Eben las ich, dass der Spiegel aufgedeckt hat, dass sich Wulff zum Otoberfest hat einladen lassen. Super Sensation, ja was denn sonst. Der Mann war Ministerpräsident, da sollte es oberste Aufgabe sein, dass er Kontakte zur Wirtschaft hält.
Grundsätzlich ist das ‘sich einladen lassen’ noch nicht einmal das Verwerfliche an der Geschichte, sondern die fortwährende Unterstellung ‘wer sich einladen läßt ist zur Gegenleistung verpflichtet und diese Gegenleistung könnte den Interessen des Landes entgegenstehen.
Also liebe Journalisten, wer was drauf hat, recherchiere mal diese Gegenleistungen, dann sähe die Debatte ganz anders aus. Aber solange wir hier nur kleinkram präsentiert bekommen machen wir uns nur lächerlich.
Das Ganze ist wie bei einer guten Diskussion: Je mehr Argumente ein Teilnehmer aufhäuft umso schwächer wird jedes einzelne für sich.
Je mehr Skandale hier versucht werden aufzubalsen umso lächerlicher wirkt jeder einzelne. Vor allem im Ausland.
Mal überlegen was wir sonst noch so auffinden könnten: Vielleicht war Wulff ja mal zum Grillen eingeladen und hat nicht -nach Schausten Manier- das Würstchen bezahlt. Vielleicht sollte der Spiegel da nochmal nachhaken
Wir haben uns in Deutschland einen Moralbegriff ans Revers geheftet, der derart überzogen ist, dass er auf den Welt bestenfalls noch als spleenige Marotte wahrgenommen wird. Oder wie es Karl Kraus einst formulierte: Ordnung ist der Humor der Deutschen. Vielleicht hängt es ja einfach auch nur damit zusammen, dass wir uns -wenn wir uns schon nicht rassisch über andere Nationen erheben dürfen- so doch vielleicht moralisch.
Aber laßt uns gerne nochmal bei der Moral verbleiben. Wie stehts denn eigenlich um die Moral der Presse? Na klar die Journalisten -Hauptsächlich der Bild und des Spiegels- haben sich einen Heiligenschein verpasst und benehmen sich in der Öffentlichkeit wie neuzeitliche Inquisitoren. Moralisch einwandfrei?
Ich kann mich an Zeiten erinnern, da verbot es der journalistische Ehrenkodex Staatsmänner anzugreifen, solange die sich im Ausland befinden. Davon scheint nichts mehr übrig zu sein. Verwundert es uns da wirklich, wenn der Mensch Wulff zum Telefon greift und mal Dampf abläßt? Zumal. offenbar hat er tatsächlich nur eine Verschiebung der Veröffentlichung verlangt, eine komplette Verhinderung dürfte eher eine freie Interpretation der Journalisten sein. Gänzlich unerträglich an dieser Stelle, waren mir all jene, die sich dann öffentlich um die Pressefreiheit gesorgt haben. Das entbehrt nun wirklich jeglicher Grundlagen und ist schlichtweg Dummheit.
Eine zweite Geschichte zeugt ebenfalls von einer derart bigotten Moral, dass einem schlecht werden kann. Unisono wird dem Präsidenten eine Salamietaktik vorgeworfen. Tatsächlich allerdings wird diese Taktik einzig von der Presse betrieben. In schönen Abständen -Weihnachten hat man mal eben eine Art Waffenstillstand vereinbart- kommen neue Häppchen ans Tageslicht. Groteskerweise wird genau daraus für Wulff die besagte Taktik konstruiert. Wie solle er denn von vorneherein Antwort für Fragen liefern, die noch gar nicht gestellt sind. Die Strategie der Presse ist klar, in wohldosierten Abständen neue Schweine durchs Dorf treiben, so dass ja keine Ruhe und schon gar kein Schlussstrich gezochen werden kann.
Das beste Beispiel für das oben erwähnte ist die Mailboxaffäre. Ist sie doch so alt wie die Kreditaffäre selbst, kommt aber erst drei Monate später ans Tageslicht. Schon seltsam oder. Noch seltsamer jedoch: Die Bildzeitung verzichtet mit Rücksicht auf Wulffs Persönlichkeitsrechts auf eine Publikation, stellt aber offenbar brühwarm das ganze Zeug dem Spiegel zur Verfügung. Scheinheilig und hinterhältig gehören da wohl eher noch zu den geschmeichelten Adjektiven, die einem dabei in den Sinn kommen. Nun gut beide Blätter leben von den niederen Instikten und kaum eine andere Zeitung von der Sensation, auch wenn das eine Blättchen versucht sich ein halbwegs intellektuelles Feigenblatt zu bewahren.
Ein paar kurze Sätze noch an die Oppositionspolitiker. Freilich sind sich alle einig, man wolle das Amt nicht beschädigen und kippt dann doch im gleichem Atenzug Benzin ins Feuer, das macht das Ganz für mich nicht glaubwürdiger. Ganz schlimm aber sind jene, die öffentlich fordern Frau Merkel müsse da einschreiten. Das irritiert in besonderem Maß, da wir in der 7. Klasse Gemeinschaftskundeunterricht gelernt haben, dass der Bundespräsident nicht dem Bundeskanzler unterstellt ist. Wie also kommt man auf sowas -ich glaube es war der dicke Gabriel? Kann es sein, dass man hier ein Amt nicht beschädigen will das man per se nicht ernst nimmt?
Wie auch immer die Geschichte ausgeht: Bei einem Rücktritt will es niemand gewesen sein, vermutlich übt man sich in Betroffenheit ob der gefährdeten Demokratie.
…ich jedenfalls werde mich daran erinnern wer die Königsmörder waren.