Hatte ich nicht vor kurzem noch gesagt, dass die Grünen verglichen mit Nessa Childers richtig gehend vernünftig sind. Das ist natürlich Quatsch.
Vorab allerdings nochmal ein Nessa Coup. Ebenfalls per Anfrage, offenbar Nessas Allzweckwaffe wird der Fokus auf ein mächtiges Problem gelenkt, das unerklärlicherweise bislang in der EU niemand registriert hatte: 3-D Brillen.
Nach der Wahrnehmung von Nessi, die zumindest nicht ganz falsch ist, nimmt der Anteil an 3-D Filmen innerhalb der EU deutlich zu. Er sei wohl, ich konnte die Zahlen leider nicht nachprüfen von 2% auf etwa 8% gestiegen. Das Schlimme daran ist, dass zu jedem dieser Filme eine 3-D Brille benötigt wird, die völlig sinnloser Weise produziert wird, weil es sich in der Regel um ein Einwegprodukt handelt.
Nessa will nun diesen ‘Mangel an Regulierung’ beseitigen, indem Kinos gesetzlich vorgeschrieben wird, dass die Brillen mehrfach verwendet werden müssen. Zumindest möchte sie gesetzlich fixieren, dass die Lichtspielhäuser verpflichtet werden, denjenigen Besuchern, die das Corpus delicti ein zweites Mal verwenden ein Nachlass auf den Eintrittspreis gewährleistet werden muss.
Liebe Frau Childers, sie mögen ja durch und durch sozialistisch geprägt sein, in einer freien Marktwirtschaft funktioniert es durchaus manchmal, dass der Markt diese Dinge regelt. Dem Kinomanager dürfte durchaus bewußt sein, dass massenhaft kostenlos verteilte Brillen einen Kostenfaktor darstellen, den es einzudämmen gilt. Glauben Sie tatsächlich, dass es da die Schützenhilfe der Nachtjacken aus Brüssel benötigt?
Eine, nein eigentlich zwei kleine Anmerkungen nebenbei dazu: Wochen später fordern Sie -abermals mittels Anfrage- eine Subventionierung von Kinos. Sind Sie schon mal auf die Idee gekommen, dass jede Art von Subventionierung die Marktmechanismen außer Kraft setzt und eben das monetär bedachte Lichtspielhaus keine drängende Notwendigkeit mehr sieht seriös zu wirtschaften. Womöglich in Folge dessen 3-D Brillen kostenlos verteilt?
Ich hab mal eben nachgeblättert, der Marktanteil der Kinofilme in Irland beträgt auf die gesamte EU gerechnet etwa 0,2% (daher wahrscheinlich auch Ihre glorreiche Idee der Subventionierung), nimmt man davon jetzt nochmal die 12% 3-D Filme….Ja Gott, die drei Brillen kann man doch gut und gerne persönlich verwalten.
Kurzum hier auf dem Festland könnte es gut und gerne passieren, dass Sie auf jemand treffen, der Sie durchaus ernsthaft fragt: Wer hat Ihnen denn ins Hirn geschissen?
Anyway, ich wollte ja auf mein eigentliches Thema zurück: Dass die Grünen durchaus in derselben Liga oder besser noch im selben Allstarteam sympathischer Bekloppter spielen können, belegt derzeit eindrucksvoll die Chefin der österreichischen Grünen Eva Glawischnig. Die Mutter zwei Kinder scheint derzeit die Welt so gestalten zu wollen, dass die zwei kleinen Scheißer vor jeden realen und erdachten Gefahren des Lebens verschont bleiben. In die Presse hat sie es zunächst mit ihrer Forderung nach einem Verbot aller Zigarettenautomaten geschafft. Weil -wie man das als Politiker ja immer so schon macht- irgendwo eine Studie aufgetaucht ist, die belegt, dass die kleinen Drecksäcke den Jugendschutz umgehen und illegal Zigaretten kaufen. Die Studie, offenbar von der Uni Gent in Belgien, findet sich natürlich nirgends, aber ich werde mir die schon noch besorgen. Tja wenn Frau Glawischnig ein klein wenig auf ihre EC Karte aufpaßt, würde sie der kriminellen Energie ihrer Gören den Garaus machen. Da tuts nicht besonders Not Millionen Erwachsene zwangsbeglücken zu wollen.
Aber damit natürlich noch längst nicht genug. Freilich möchte sie ein komplettes Rauchverbot in der Gastronomie, wahrscheinlich falls die Lütten nachts mal heimlich zechen gehen und -man höre und staune- ein Rauchverbot in den Biergärten.
Die grüne Vizebürgermeisterin in Wien, Maria Vassilakou, hat jüngst sämtlich Radfahrer als wilde Anarchisten entlarvt und will nun -um es mit den Worten von Nessa Childers zu formulieren- dem Mangel an Regulierung energisch entgegentreten. Eine der grandiosen Ideen ist das Anbringen von Nummernschildern an Fahrrädern.
Übrigens ist Radfahrer ein gutes Stichwort. Ich hatte zwar vermutet, dass nach den Rauchern die Dicken und die Konsumenten des Teufelszeugs Alkohol an den Prganger gestellt werden (keine Sorge das passiert schon ganz nebenbei), aber dass man tatsächlich derzeit dabei ist die Radfahrer zu ficken, das verwundert schon ein wenig.
Im Musterland der Prohibition also im Königreich Bayern ist es nunmehr Tankstelleninhabern untersagt Radfahrer nach 22 Uhr und an Sonn- und Feiertagen zu bedienen, weil – so das Ordnungsamt Regensburg – in diesen Zeiten nur ‘Reisebedarf’ verkauft werden darf. Aus nun wenig nachvollziehbaren Gründen, gehören nun Fahrradfahrer und Fußgänger nicht zu der Gattung Reisende.
Das wiederum dürfte nun doch zum Unmut der Grünen führen, sind doch die Umwelt und Gesundheitsbewußten tendenziell die wertvolleren Bürger. Zündstoff dürfte das allemal beinhalten, da Regulierungswut und die neue Spießigkeit eine Farbe haben:grün.
Wenn jetzt die regelwütigen Bevölkerungsteile gegenseitig aufeinander los gehen, verspricht es zumindest recht spannend zu werden.
Ich fahre jetzt erstmal an die Tanke, gönne mir eine fette Zigarre und hau mir ein paar Jägermeister rein. Natürlich mit dem Auto.